vom Mitleid zum zutrauen

Immer wieder begegnen mir Menschen, die Mitleid mit ihrem eigenen Tier haben. Oft wird dieses Mitleid direkt zu dem Tier hin ausgesprochen, während das Tier gestreichelt wird, was wahrscheinlich sofort tröstend wirken soll?

Auch wenn Mitleid nicht so direkt mit dem Tier kommuniziert wird, passiert etwas ausschlaggebendes mit uns & unserem Tier, wenn wir es bemitleiden. Richten wir die Energie von Mitleid auf unser Tier, machen wir es direkt zum Opfer seiner Umstände. Opferenergie wirkt immer schwächend auf ein Wesen, es nimmt Kraft, anstatt kräftigend zu wirken. Das Tier wird vom eigenen Besitzer geschwächt, anstatt gestärkt...

Lasst uns gleich mal die Energie von Mitleid zu Zutrauen umdrehen & sehen was passiert:

Trauen wir unseren Tieren eine Situation zu, z.B.  (Impfen beim Tierarzt) kann das Tier den Tierarzt in einer ganz anderen emotionalen Verfassung verlassen, als wenn wir es kräftig bemitleidet & getröstet haben. 

Das bedeutet nicht, dass ich mein Tier in verschiedenen Situationen sich selbst überlasse, das bedeutet, dass ich sehr bewusst prüfe, wie ich die Situation bewerte, damit ich nicht mein Urteil, welches immer eine Emotion mitbringt, auf das Tier übertrage. 

Ich bin von Anfang an  mit unseren Katzen, in einer bewusst aufrichtigen & selbstverständlichen Energie, zum Tierarzt gegangen. Ich konnte die Angst der Kitten aushalten & habe ihnen immer wieder zugetraut, dass sie jede Untersuchung gut schaffen & meistern (sie waren anfangs oft krank & wir waren über mehrere Wochen fast 2x die Woche beim Tierarzt). 

Beide unserer Kater gehen heute gut in die Transportbox, bleiben neugierig beim Tierarzt & sind sehr schnell wieder die "Alten", wenn wir daheim angekommen sind. 

Bei Pferden ist diese Schwächung durch Mitleid noch intensiver, denn ein bemitleidetes Pferd kehrt immer schwächer in die Herde zurück, als es zuvor heraus kam... Einer der stärksten Werte in einer Pferdeherde ist Respekt. Respekt lässt keinen Platz für Opferenergie (Mitleid). Respekt wirkt immer kräftigend, aufrichtend & klärend. Ein Pferd würde immer aufrichtende, kräftigende Energien wählen, denn dies sind die Energien, die ihm auch in der Herde einen passenden Platz zuweisen, daran orientieren sich Pferde. 

Mitleid mit dem eigenen Tier zu haben, ist kein Fehler oder schlimm, es hat nur eben Auswirkungen auf den mentalen & emotionalen Zustand unseres Tieres. Wenn uns diese Auswirkungen bewusst sind, können wir bewusst entscheiden, ob wir dem eignem Tier gegenüber lieber stärkend-zutrauend oder bemitleidend-schwächend auftreten möchten. Natürlich möchten wir alle als Tierbesitzer, unsere Tiere bestärken & daher lohnt es sich, über die eigenen Urteile einer Situation/Zustand (oder die Geschichte, schlechte Vergangenheit des Tieres etc.)  bewusst zu werden, um die Emotionen, die diese Urteile mitbringen, nicht wahllos auf unsere Tiere zu übertragen.

Diese Überprüfung unserer Urteile & die Entscheidung zur Bewusstheit an dieser Stelle, schafft & erhält sofort eine wunderbare Klarheit & Verbindung in der Beziehung zu unserem Tier. Wir entscheiden uns für Zutrauen anstatt Mitleid & sind verzeihend mit uns selbst, wenn wir es einmal vergessen haben & in alte Muster fallen. 

Unsere Tiere sind jederzeit offen für eine klare & leichte Verbindung mit uns Besitzern.